Nord Stream – jetzt wird es grotesk

Nach dem Artikel von Seymour Hersh, der glaubwürdig die USA und Norwegen als Täter der Nord-Stream-Pipeline demaskierte, wird von den westlichen Medien eine neue Theorie herumgereicht. Diese ist an Groteske nicht zu überbieten. Die westlichen Medien haben den letzten Anschein der Glaubwürdigkeit verspielt – das Publikum dankt.

Einleitung

In einem meiner letzten Artikel Das Schweigen der Lämmer: North Stream Sprengung – Kriegsakt der USA – der Westen schweigt zeigte ich auf, dass der Artikel von Seymour Hersh, des Grandseigneurs des investigativen Journalismus in den USA, mehr als glaubwürdig sei und der Westen den Artikel verschweige. 

Das Schweigen hat nun ein Ende. Mit einer an Groteske nicht zu überbietenden neuen Theorie, die einzig dazu dienen soll, die USA reinzuwaschen. 

Die Fakten

Der Artikel von Seymour Hersh, der wie eine Bombe einschlug, ist dermassen detailliert und glaubwürdig, dass man mit gutem Gewissen annehmen kann, dass Hersh Recht hat. 

Dies umso mehr als dass Seymour Hersh einen track-record hat, welcher zu den besten gehört. Seine Enthüllungsartikel wurden von der amerikanischen Regierung regelmässig als Unsinn bezeichnet, danach kam ebenso regelmässig die Wahrheit raus und Hersh hatte immer Recht. Siehe mein Artikel dazu. 

Nach dem Erscheinen des Nord-Stream-Artikels verhielt es sich genauso: Am 8. März wies man den Artikel Hersh’s als völlig falsch und frei erfunden zurück. 

Einige Zeitungen im Westen erwähnten Hersh’s Artikel kurz, setzten sich damit jedoch nicht auseinander. 

Danach hüllte sich die gesamte westliche Presse für vier Wochen in Schweigen.

Am 7. März begannen die New York Times, den Schaden der Amerikaner zu beheben, mit dem Titel: 

«Nachrichtendienstliche Erkenntnisse legen nahe, dass eine pro-ukrainische Gruppe Pipelines sabotiert hat, sagen US-Beamte»

New York Times – 7. März 2023

Unter anderem schrieb die NYT: 

«Nachrichtendienstliche Erkenntnisse legen nahe, dass eine pro-ukrainische Gruppe Pipelines sabotiert hat, sagen US-Beamte»

New York Times – 7. März 2023

Dann kamen die Europäischen Zeitungen mit regelrecht gleichgeschalteten Beiträgen. 

Allen voran die deutsche «Zeit» – welche mit dem Titel – «Nord-Stream-Ermittlungen: Spuren führen in die Ukraine» die Medienoffensive in Europa startete. 

Ich möchte ihnen diese Räuberpistole der Zeit nicht vorenthalten und zitiere wörtlich: 

«Konkret ist es den Ermittlern nach Informationen von ARD-Hauptstadtstudio, Kontraste, des SWR und der ZEIT gelungen, das Boot zu identifizieren, das mutmaßlich für die Geheimoperation verwendet wurde. Es soll sich um eine Jacht handeln, die von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden sei, die offenbar zwei Ukrainern gehört. Die Geheimoperation auf See soll den Ermittlungen zufolge von einem Team aus sechs Personen durchgeführt worden sein. Es soll sich um fünf Männer und eine Frau gehandelt haben. Demnach bestand die Gruppe aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin, die den Sprengstoff zu den Tatorten transportiert und dort platziert haben sollen. Die Nationalität der Täter ist offenbar unklar. Die Attentäter nutzten professionell gefälschte Reisepässe, die unter anderem für die Anmietung des Bootes eingesetzt worden sein sollen.»

Die Zeit – 7. März 2023

Weiter unten schrieb dann die Zeit: 

«Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak teilte in einer Stellungnahme an das ARD-Hauptstadtstudio, Kontraste, SWR und die ZEIT mit, die Ukraine habe «natürlich nichts mit den Angriffen auf Nord Stream-2 zu tun». Es gebe «keine Bestätigung dafür, dass ukrainische Beamte oder das Militär an dieser Operation teilgenommen haben oder Personen entsandt wurden, die in ihrem Namen handeln». Denkbar sei, dass Russland dahinterstecke. «Es gibt viel mehr Motive und viel mehr Einsatzmöglichkeiten in diesem Szenario», so Podoljak.»

Die Zeit – 7. März 2023

Alle Medien brachten in etwa die gleiche Geschichte. 

In dieser zeitlichen Betrachtung sollte man nicht vergessen, dass der deutsche Bundeskanzler Scholz am 3. März zu einem in jeglicher Hinsicht einzigartigen und sehr ungewöhnlichen Besuch bei US-Präsident in Washington war – ohne jegliches Gefolge, ohne Journalisten, ohne Pressekonferenz. 

Eine Irrsinnsgeschichte – Dichtung und Wahrheit

Die westlichen Medien möchten somit Ihr Publikum glauben lassen, dass eine Yacht, bemannt mit einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin den grössten Terroranschlag auf eine der grössten Infrastrukturbauten auf der Welt, welche auf offenem Meer knapp 100 m unter dem Meeresspiegel liegt, ausgeführt haben. Und das in einer Meeresregion, die seit langem zu einer der am besten überwachten der Welt gehört, wo es von Militär und Sensoren jeglicher Art nur so wimmelt.

Gemäss Seymour Hersh begann die US Navy – die wohl bestausgestattete und fähigste Marine der Welt – mit den Vorbereitungen für diesen Anschlag. Hunderte von Personen waren darin involviert, den Anschlag volle 9 Monate mit einem riesigen Aufwand vorzubereiten.

Bei der nun publizierten Geschichte reichten 6 Leute. 

Wie der Ort des Anschlags identifiziert wurde, bleibt im Dunkeln – wie das Auffinden der genauen Stelle von einer Jacht, deren Bootsbesatzung aus einer Person bestand dem Kapitän, ist auch nicht glaubwürdig. 

Hat sich jemand Gedanken gemacht, wie zwei Hilfstaucher, eine Ärztin und ein Kapitän die benötigten hunderte Kilo schweren Sprengladungen auch nur über die Reling einer Yacht hievten? Und das zweimal – rein und wieder raus und das auch noch unbemerkt!

«Dieses unterirdische Niveau von «Berichterstattung» lässt jedoch auch Hoffnung aufkeimen, die Hoffnung nämlich, dass ihr Publikum sie früher oder später entlarven wird: Als Schmierenkomödianten.»

Hat sich einer der Journalisten gefragt, was für ein Seegang im betreffenden Gebiet geht, wo eine Yacht, wie eine Nussschale wankt?

Hat sich jemand gefragt, was für eine Ausrüstung für einen technischen Tauchgang auf 100 Metern nötig ist?

Hat sich jemand gefragt, wie zwei Taucher in 100 Metern komplexe Sprengladungen von ein paar hundert Kilos anbringen?

Wenn man für dieses Unterfangen tatsächlich lediglich eine Truppe bestehend aus zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten einer Ärztin und einem Kapitän benötigt, dürfte es reichen die 12 besten Leute des Schützenvereins Frauenfeld in einem Flixbus nach Bachmut zu senden, um dort die Russen zu vertreiben. 

Wenn eine ganze Phalanx von Journalisten im Westen kritiklos einen solchen Unsinn abdruckt, so kann man schliessen, dass die verantwortlichen Chefredaktoren jede Scham verloren haben und ihre Leser für komplette Dummköpfe halten. 

Dieses unterirdische Niveau von «Berichterstattung» lässt jedoch auch Hoffnung aufkeimen, die Hoffnung nämlich, dass ihr Publikum sie früher oder später entlarven wird: Als Schmierenkomödianten.

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