Nachrichten aus der Ukraine
Üble Nachrichten, menschenverachtende Pläne
Nachrichten aus der Ukraine gehören per se schon seit langem nicht zu denen, die Menschen aufbauen. Und das nicht erst seit dem Februar des letzten Jahres. Zuviel ist geschehen, das für „nicht möglich“, „undenkbar“, „unvorstellbar“ und ähnliches gehalten wurde. Die Geschichte zeigt, es war möglich und trotz allem für bestimmte Kreise denk- und vorstellbar.
Seit zwei, drei Wochen erreichen mich nun erneut Nachrichten aus diesem unglücklichen Land, die für sich genommen die Bewertung „unvorstellbar“ in des Wortes reinster Bedeutung nur unzutreffend wiedergeben.
Es sind Informationen über private Kanäle aus dem Osten der Ukraine, die wenig Spielraum lassen über die Absichten derer, die die zu erwartende Ereignisspirale in Gang zu setzen gewillt sind.
Seit eben dieser Zeit wird insbesondere in der Ostukraine – jedoch nicht nur dort – die Bevölkerung nach allen Regeln der Manipulationskunst auf das bisher Undenkbare eingestimmt – einen vorsätzlich herbeigeführten Atomzwischenfall, sei es durch Sprengung eines Teils des größten Atomkraftwerks Europas in Saporisha oder durch den Einsatz einer schmutzigen Bombe in eben diesem Atomkraftwerk oder dessen Umfeld
Dazu wird die Bevölkerung in der Ostukraine und ganz besonders in den Städten Saporisha, Dnepro und Kriwoj Rog rund um die Uhr über die Medien zu Verhaltensregelungen instruiert: Wie habe ich mich zu verhalten? Welche Lebensmittel und vor allem welche Medikamente muss ich vorrätig halten?
Das alles erfolgt unter der medialen Versicherung, dass „Russland“ und die „Russen“ das ganz bestimmt tun werden. Sie werden das AKW in die Luft jagen, so oder so, es ist nicht die Frage, ob, es ist nur die Frage, wann. Die Russen seien so verzweifelt, dass sie keine andere Möglichkeit mehr sehen, ihre Ziele zu verwirklichen.
Waren es bisher „nur“ Werbung, Propaganda in beschriebenen Stil, so hat die Kiewer Regierung vor wenigen Tagen beschlossen, die Eskalationsspirale weiter anzuheizen und die Evakuierung der Städte Saporisha, Dnepro und Kriwoj Rog angewiesen.
Das führte dazu, dass seit Tagen gewaltige Staus an der ukrainisch-polnischen Grenze bei der Ausreise aus der Ukraine gemeldet werden.
Begleitet werden diese Berichte durch Informationen, dass die USA auf Kreta nun ein spezielles Aufklärungsflugzeug stationiert haben, das in der Lage ist, Strahlungen jeglicher Art zu erfassen.
Erinnern wir uns: Bei vergangenen Provokationen militärischer oder sonstiger Art, z.B. im Schwarzen Meer, stärkten die USA im Vorfeld immer ihre Aufklärungskapazitäten.
Niemand stellt die Frage, warum Russland das tun sollte? Warum im AKW Soporisha, das unter russischer Kontrolle steht? Warum dort, wenn die Folgen eines solches Angriffs doch auch in sehr großem Maße die Regionen Krasnodar, Woronesh und die Krim in Mitleidenschaft ziehen würden?
Wenn schon, wäre es dann nicht logischer, wenn Russland sich z.B. das AKW Chmelnitzky weit im ukrainischen Hinterland als Ziel nehmen würde?
Nein, diese letzte Frage stellt man sich weder in der Ukraine noch in den Hauptstädten der mit der Ukraine verbündeten NATO-Staaten. Es wird auch nicht einmal im Ansatz ernsthaft diskutiert, dass ein Atomunfall in der Ukraine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Auswirkungen auf die Bevölkerungen einer Reihe von NATO-Staaten haben dürfte.
Änderungen in der lokalen Windströmung um den 4. und 5. Juli würden dazu führen, dass der Wind vom Kernkraftwerk Saporisha von Osten nach Westen weht und die Strahlung nach Europa und in die NATO-Länder trägt…
Eine ernsthaft geführte Diskussion würde die ganze NATO-Erzählung und das Handeln der NATO-Spitzen weithin in Frage stellen. Besser, man weckt diesen Löwen nicht …
Nachrichten aus Kiew bestätigen auf ihre Weise, dass etwas in der Luft liegt. Denn große, internationale Hotels in Kiew, die praktisch nur von westlichen Beratern bewohnt werden, schicken plötzlich Personal in Urlaub, da die Gäste ausbleiben.
Auch hierzu gibt es Parallelen aus der Vergangenheit. Als NATO und westliche Staaten heftige Reaktionen seitens Russlands befürchteten, zogen diese Länder vorsorglich ihr Personal im großen Stil aus Kiew ab, vorzugsweise nach Polen.
Doch das ist immer noch nicht alles.
Die US-Senatoren Lindsey Graham (Republikaner) und Richard Blumenthal (Demokrat) haben im Senat den Entwurf einer überparteilichen Resolution eingebracht, in der Russlands Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine oder die Bombardierung des Kernkraftwerks Saporisha als Angriff auf die NATO gewertet wird, der die Anwendung von Artikel 5 des Bündnisses erfordert.
Ist das der Zauberstab, nach dem die NATO seit Monaten sucht, um als NATO endlich offiziell in den Ukraine-Konflikt eingreifen zu können?
Auch der Außenbeauftragte der EU, Josep Borell, sprach in den letzten Tagen von großen Ereignissen in der Ukraine im Juli.
Es ist sicher keine Übertreibung zu behaupten, dass die USA über ihren militärischen Knüppel NATO sowie den ökonomischen Hebel EU alle auch noch so abenteuerlichen Möglichkeiten zu nutzen versuchen werden, um das Blatt in der Ukraine zu ihren Gunsten zu wenden. Doch die Voraussetzungen für die USA sind derzeit nicht so, dass sie die Asse in ihren Händen hielten.
Der Beobachter muss also alle Aspekte in die Bewertung der geopolitischen Situation einbeziehen, vor allem anderen auch die geoökonomischen Prozesse in der Welt:
Die Absage an Makron für eine Teilnahme an der BRICS-Konferenz in Südafrika machte nicht nur ihn fassungslos.
Der Kenianische Präsident fordert in „Good old Europe“ Unfassbares aus westlicher Sicht: Gleichberechtigung!
In Afrika wollen verschiedene Staaten keine NATO-„Ausbildungstruppen“ mehr und machen Ernst mit deren Abzug.
Wie tief die chinesisch höflich arrangierte Abfuhr für Blinken in China die herrschenden Kreise der USA traf, zeigte US-Präsident Biden in seiner diplomatisch völlig inakzeptablen Beschimpfung des chinesischen Präsidenten Xi.
Die „Stimme aus Russland“ wird in den nächsten Tagen in einem BRICS-Artikel diese Prozesse beleuchten.
Was die Lage um das Atomkraftwerk in Saporisha angeht, muss leider konstatiert werden:
Die USA tendieren zum Verhalten eines waidwunden Tieres. Bei Tieren ist es schwer bis gar nicht vorhersehbar. Die Welt kann deshalb nicht ausschließen, dass die USA ebenso zu den extremsten Aktionen bereit sind, um zu versuchen, ihre dominierende Stellung in der Welt zu bewahren. Die Aktionen rund um das Atomkraftwerk in Saporisha sind in diese Zusammenhänge einzuordnen.
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