Ein toter Nawalny ist ein Geschenk für Biden – cui bono?
Der Tod von Nawalny beherrschte innert Minuten nach dessen Bekanntgabe die Schlagzeilen der westlichen Medien – «Putin hat ihn umgebracht» – das ergibt jedoch keinen Sinn.
Peter Hänseler
Sachverhalt
Alexej Nawalny ist am Freitag in einer Gefängniskolonie nördlich des Polarkreises, wo er eine 19-jährige Haftstrafe wegen extremistischer Aktivitäten verbüsste, zusammengebrochen und gestorben. Er war 47 Jahre alt.
Die pawlowsche Reaktion der westlichen Medien und Politiker
Innert Minuten erschienen in den westlichen Medien Meldungen – praktisch gleichzeitig orchestriert – über den Tod Nawalnys mit der klaren Botschaft, Putin habe ihn liquidieren lassen.
Auch Politiker schienen innert Minuten den Täter gefunden zu haben:
«Es ist offensichtlich, dass er von Putin ermordet wurde»
Präsident Selensky – an der Münchner Sicherheitskonferenz
Frau Baerbock liess es sich nicht nehmen, eine mehr als konzise und stringente Erklärung im Deutschen Fernsehen abzugeben. Staatsfraulich – wie immer:
Biden lässt die Katze aus dem Sack
Präsident Biden gab umgehend eine Pressekonferenz und liess verlauten (Minute 1:40):
«Putin ist für den Tod Nawalnys verantwortlich. »
Präsident Biden, 16. Februar 2024
Der wirkliche Grund für diese Pressekonferenz liess nicht lange auf sich warten. Der Senat bewilligte letzte Woche ein Militärhilfepaket in Höhe von 95,34 Milliarden Dollar für die Ukraine, Israel und andere Verbündete. Über US-Dollar 60 Milliarden sind «für» die Ukraine bestimmt.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass der Löwenanteil dieser 60 Milliarden nicht etwa in die Ukraine fiessen würden. Vielmehr geht der Grossteil dieser Gelder an die amerikanische Rüstungsindustrie – den berühmt-berüchtigten militärisch-industriellen Komplex.
Das Paket muss jedoch auch noch vom Repräsentantenhaus genehmigt werden und die Chancen dafür, dass das Repräsentantenhaus zustimmen wird, sind ungewiss. Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses sagte am Freitag, er rechne nicht damit, dass das von den Republikanern geführte Repräsentantenhaus die von Präsident Joe Biden beantragte Milliardenhilfe für die Ukraine vor Mitte März in Betracht ziehen werde.
Biden nutzt den Tod Nawalnys und die «Täterschaft» Vladimir Putins somit dazu, «sein» Paket durchzuboxen. Viele Politiker in den USA erhalten Wahlkampfgelder – und wohl auch mehr – vom militärisch-industriellen Komplex. Dieses Paket wird meines Erachtens am kompletten militärischen Kollaps der Ukraine nichts ändern (unsere beiden letzten Artikel zu diesem Thema hier und hier). Dies ist jedoch für Biden gar nicht wichtig. Wichtig ist führ ihn, dass er seinen «Gönnern» Geld verschaffen kann, damit etwas für seinen Wahlkampf zurückkommt, um seine Chance auf Wiederwahl im kommenden November wenigstens aus finanzieller Sicht aufrechtzuerhalten, denn die Chancen stehen zur Zeit schlecht.
Bei Minute 2.30 sagt Biden folgendes:
«Diese Tragödie erinnert uns daran, was in diesem Moment auf dem Spiel steht. Lassen Sie uns die Mittel bereitstellen, damit die Ukraine sich weiter verteidigen kann.»
Präsident Biden, 16. Februar 2024
Das ist der wahre Grund dieser Anteilnahme am Tode Nawlalnys – Geld für die Waffenindustrie. Oder hat irgendjemand wirklich geglaubt, dass Herr Biden wegen Nawalnys Tod eine Träne zerdrückt?
Präsident Putin hatte kein Interesse am Tod von Nawalny
Spätestens seit dem Interview mit Tucker Carlson weiss auch der der grösste Skeptiker, dass Präsident Putin äusserst intelligent und gebildet ist. Weiter hat Vladimir Putin mit dem Interview auch in Sachen Glaubwürdigkeit, denn er wirkt so kompetent wie er ist und seine Ausführungen zum Konflikt in der Ukraine gaben auch Menschen, welche Putin als Feind sahen, zu denken.
Allein auf dem X-Kanal von Tucker Carlson wurde das Interview über 200 Millionen mal geschaut. Es ist sehr gut möglich, dass dieses Interview, welches unzählige Male in vielen Sprachen dieser Welt ausgestrahlt wurde, die Marke von 1 Milliarde überschritten hat. Das Interview hatte somit eine riesige Anzahl von Menschen in aller Welt erreicht, die nun alle nachdenken.
Weiter sind folgende Fakten wichtig: Russland gewinnt den Krieg in der Ukraine, Russland wurde durch die Sanktionen gestärkt und nicht geschwächt. – ganz im Gegensatz zu Deutschland, der Speerspitze der EU. Schliesslich kann es bereits jetzt als gesichert gelten, dass Präsident Putin am 15.-17. März mit einem Glanzresultat von seinem Volk wiedergewählt wird. Präsident Putin ist somit bezüglich vieler Belange im Aufwind.
Was hätte er für ein Interesse, Nawalny zu liquidieren? – Nawalny verkörperte nicht die geringste Gefahr für die russische Regierung und die Reaktionen der westlichen Medien und Politiker zeigen, dass sie mit dem Tod Nawalnys keinen diplomatischen Vorteil erhält, sondern Ärger. Somit schliesse ich es aus, dass die russische Regierung den Tod Nawalnys verursacht hat.
Nawalny ein Held?
Jene Exponenten, welche im Westen als Helden gegen Russland gelten, haben eine Gemeinsamkeit: Es sind alles Schwerkriminelle.
Michael Chodorkowski
Michail Chodorkowski wird im Westen als Held gefeiert. Ich habe bereits 2010 einen Artikel über diese Person in der Weltwoche verfasst – ein Verbrecher, der seine Haft in Sibirien abgesessen hat und heute in London lebt. Zwar wurde er wegen Wirtschaftsverbrechen verurteilt, aber es ist ein offenes Geheimnis in Russland, dass zu den Zeiten als er seine Yukos aufbaute – damals grösste Ölkonglomerat in Russland – Konkurrenten zu Dutzenden einfach verschwanden.
Bill Browder
Bill Browder – ein Amerikaner der seinen Pass abgab, um Steuern zu sparen – wurde als Fondsmanager reich in Russland, kriegte den Hals nicht voll und betrieb gewerbsmässigen Steuerbetrug. Als er erwischt wurde, opferte er seinen Steuerberater – Magnitski – der im Gefängnis starb und liess sich seither im Westen als Putin Kritiker feiern. Globalbridge.com berichtete darüber, wir durften den Beitrag übernehmen und die Weltwoche übernahm den grossartigen Artikel von Rafal Lutz in gekürzter Form.
Alexei Nawalny
Nawalny wurde zweimal 2012 und 2013 wegen Veruntreuung und Betrug in Russland verurteilt – einmal betrog er den französischen Kosmetikgiganten Yves Rocher. Beides mal kam er glimpflich davon. Die ersten Verurteilungen hatten somit nichts mit Politik zu tun – Nawalny war einfach ein Krimineller.
Politisch war Nawalny ein übler Rassist mit ultranationalen Tendenzen. Er wurde aus der liberalen Partei Yabloko ausgeschlossen. In seinem Artikel über Nawalny äusserte sich unser Autor Felix Abt in seinem Artikel «Nawalny – der Held des Westens ist in Russland ein Verbrecher ohne jegliche Unterstützung durch die Bevölkerung» wie folgt:
«So hat Nawalny beispielsweise gesagt, die beste Waffe gegen muslimische Einwanderer sei eine Pistole, und sie als «Kakerlaken» bezeichnet. Dies geschah in einem Video, in dem er auch demonstrierte, wie man eine «Kakerlake» erschießt; das Video und weitere Informationen finden Sie hier.»
Eine umfassende Analyse über Nawalny verfasste Jacques Baude in seinem im Februar 2023 erschienen Buch «The Navalny case: Conspiracy to serve foreign policy». Darin untersucht er die Geschichte Nawalnys akribisch und demaskiert das gesamte westliche Narrativ.
Nawalny ist somit sicherlich kein Held, sondern ein Krimineller, welcher sich vom Westen im Kampf gegen Russland instrumentalisieren liess.
Warum sind denn alle diese Exponenten kriminell? – Das ist relativ einfach zu beantworten: Ein ehrlicher Russe verkauft seine Seele nicht an den Westen. Selbstverständlich gibt es Kritiker in Russland, welche sich auch äussern und auch äussern können. Was die obgenannten Personen jedoch tun, wird von der russischen Bevölkerung als Verrat am Vaterland gewertet.
Somit hätten diese Exponenten in Russland nicht den Hauch einer Chance vom Volk in ein wichtiges Amt gewählt zu werden.
Das Thema Nawalny ist im Westen wichtig – in Russland und im (grossen) Rest der Welt nicht.
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