Eine emotionale Stellungnahme zum Massaker in Moskau
„Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“ – 1. Johannes 2, 1-6
René Zittlau
Es ist Sonntag, der 24. März 2024, zwei Tage nach dem Massaker an völlig unschuldigen Menschen in der Moscow Crocus City Hall. Ein Verbrechen, das in seiner Maßlosigkeit und barbarischen Ausführung fassungslos macht. Auch wenn die Mörder nicht weit kamen, gefasst wurden und ihrer Strafe zugeführt werden – damit ist es nicht getan. Zumal jegliche Strafe der Monströsität des Verbrechens nicht im Ansatz gerecht werden kann.
Die Informationen und Vermutungen zu Tätern und Auftraggebern, die Gesten der Beileidsbekundungen und deren Ausbleiben, sogar deren Verbot – all das entwirft ein Bild von der Welt, in der wir leben, das vor wenigen Jahren in dieser Form für die meisten Menschen unvorstellbar gewesen wäre. Die sich daraus ergebende Frage, wohin sich diese Welt gerade entwickelt, soll an dieser Stelle lediglich aufgeworfen werden, ohne sie zu beantworten.
Das Verbrechen von Moskau zwang die Politiker in aller Welt zu einer Reaktion, ob sie es wollten oder nicht. Sie wurden genötigt, Farbe zu bekennen. Ihre verbalen Reaktionen und realen Handlungen ließen teilweise auch den letzten politischen und sogar menschlichen Anstand vermissen und verhöhnten somit die Opfer der Moskauer Tragödie postmortem.
Wenn sogar Trauer verboten wird – ja, im Westen
Wie tief muss eine Gesellschaft als Ganzes degeneriert sein, wenn das Niederlegen von Blumen vor der Russischen Botschaft in Riga als Ausdruck der Trauer auf Grund des Geschehenen verboten wird? Und damit keine Missverständnisse aufkommen: es war ganz sicher nicht allein ein Beschluss der lettischen Polizei; die lettische Regierung brachte es fertig, bis heute keinerlei Trauer oder lediglich Mitgefühl der Russischen Föderation oder wenigstens den Opfern gegenüber zum Ausdruck zu bringen.
All das in einem Land, in dem mindestens 30 Prozent der Bevölkerung Russen sind.
Liebe Leser in der Schweiz, in Österreich und Deutschland, Sie haben davon in den Medien ihrer Länder nichts gehört? Sie dürfen sich also auch die Frage stellen, was das über den Zustand der Medien und auch über den der Regierungen ihrer Länder aussagt.
Jede menschliche Gesellschaft und alle Religionen pflegen eine Kultur der Trauer. Diese ist ein unverzichtbarer Teil eines menschlichen Miteinanders, der Achtung vor dem Verlust anderer. Selbst im Tierreich gibt es genügend Beispiele für ein mitfühlendes Verhalten beim Verlust von Artgenossen. Wie ist vor diesem Hintergrund das Verhalten des offiziellen Lettland einzuordnen?
Die fehlende Kritik der ach so zivilisierten westlichen Staaten am Verhalten dieses inzwischen extrem nationalistischen EU- und NATO-Mitglieds spricht Bände.
Das Verhalten der übrigen EU- und NATO-Staaten sinkt nicht ganz so tief, wie das der lettischen Offiziellen. Allerdings beschränkt sich auch das auf eine verbale Verurteilung des Terrorismus und das Erweisen eines Mitgefühls gegenüber den direkt Betroffenen. Kondolenzschreiben gegenüber offiziellen Vertretern der Russischen Föderation gab es meines Wissens nach nicht, was die Scheinheiligkeit des politischen Westens für alle Welt offensichtlich macht.
Wenn falsche Spuren gelegt werden
Die Ermittlungen der russischen Behörden laufen, die Festnahme der Täter ist nur ein erster Schritt zur Aufklärung dieses Verbrechens. Das, was bisher bekannt wurde, lässt massivste Zweifel an der im Westen bereits Minuten nach der Tat öffentlich vertretenen These aufkommen, dass die eigentlichen Täter nicht in der Ukraine zu finden seien.
Im Westen wird kräftig an der Legende gearbeitet, dass der IS oder eine seiner Gliederungen die Verantwortung trägt. Jeder möge sich jedoch selbst die Fragen stellen, die auch der russische Präsident öffentlich stellte: Wem nützt die Tat? Wer hat die Mittel dazu und ein Motiv?
Der IS, IGIL und wie die Proxys so alle heißen, haben alle eins gemeinsam: sie sind keine staatlichen Strukturen und wurden so gut wie alle von fremden Mächten geschaffen zur Durchsetzung von deren Interessen unter falscher Flagge. Dazu bekommen sie von diesen fremden Mächten alle notwendigen Mittel und Informationen. Sie sind also komplett abhängig von ihren Sponsoren und handeln entsprechend.
Diese fremden Mächte haben immer dieselben Adressen, sei es nun Washington DC, London, Paris, ja und zunehmend auch Berlin.
Somit wird die im Westen mit aller Macht propagierte Legende schon auf dem Papier zu einem Rohrkrepierer und die russischen Ermittlungen werden diese Mythen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit völlig zerstören.
Wenn Russland angegriffen wird
Jeder der sehen kann, möge sehen: Der Angriff auf die Moscow Crocus City Hall galt nicht den friedlichen, unschuldigen Konzertbesuchern. Das Ziel waren die russische Regierung, der Kreml, die russische Politik, ja das russische Volk als Ganzes. Ziel war das Säen von Zwietracht in der Hoffnung, doch noch irgendwie gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Nationalitäten zu provozieren.
Für jene, die Russland auch nur ein wenig kennen, ist es allerdings offensichtlich, dass jegliche Angriffe auf Russland den Zusammenhalt der Völker dieses Riesenreiches nur befördern werden. Wenn die Präsidentschaftswahlen in Russland nicht schon stattgefunden hätten, sondern für das kommende Wochenende angesetzt wären, so wäre die Zustimmungsrate für Wladimir Putin wohl noch um einiges höher, als sie es ohnehin schon ist.
Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten um vorauszusagen, dass dieses Verbrechen nichts an den Entwicklungen in Russland und am Schicksal der Ukraine ändern wird. Im Gegenteil dürften nun auch die Letzten in Russland begriffen haben, dass ein Bruch mit dem Westen unvermeidlich war, um – wies es Präsident Wladimir Putin wiederholt sagte – die Existenz der russischen Staatlichkeit zu sichern.
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