Ukraine ermordet ihre eigenen Kriegsgefangenen
Kiew versuchte, einen Gefangenenaustausch mit Russland für eine umfassende Geheimdienstaktion zu nutzen, scheiterte kläglich und scheitert auch darin, diese Tragödie den Russen in die Schuhe zu schieben – wir haben die Fakten.
René Zittlau
Einleitung
Für den 24. Januar war zwischen Russland und der Ukraine ein Austausch von Kriegsgefangenen vereinbart worden. Es wäre bereits der zweite Kriegsgefangenenaustausch in diesem Jahr gewesen, nachdem am 3. Januar 2024 der bisher grösste Austausch von je 230 Gefangenen beider Seiten erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Jener am 3. Januar 2024 erfolgte unter Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate und wurde auf dem Landweg durchgeführt, an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine. Es gab also gute Gründe davon auszugehen, dass auch der für den 24. Januar geplante Austausch störungsfrei zum Abschluss gebracht werden könnte.
Doch der Austausch am 24. Januar wurde von der Ukraine richtiggehend abgeschossen.
Der Abschuss eines russischen Transportflugzeugs
Am 24. Januar 2024 wurde um 11.10 Uhr Ortszeit ein russisches Transportflugzeug vom Typ IL-76 unweit von Belgorod abgeschossen.
Unmittelbar danach erklärten ukrainische Medien, dass der Abschuss durch die ukrainische Luftabwehr erfolgt sei.
Selbst der ukrainische Generalstab äusserte sich in diesem Sinne. Er feierte mit dieser Veröffentlichung den vermeintlich erfolgreichen Abschluss einer Geheimdienstoperation. Der ukrainische Geheimdienst behauptete, im Flugzeug hätten sich Waffen befunden, die Russland aus dem Iran über Ägypten nach Russland transportiert hätte.
Nachdem russische Medien veröffentlichten, dass an Bord der Maschine ausschliesslich ukrainische Kriegsgefangene auf dem Weg zum Austausch gegen russische Kriegsgefangene waren, war man in der ukrainischen Führung ganz offensichtlich konsterniert. Umgehend wurden die Meldungen im ukrainischen Internet abgeändert. Man sprach nun davon, dass das Flugzeug abstürzte oder auch davon, dass russische Truppen versehentlich selbst das Flugzeug abgeschossen hätten.
Umgehend legt Russland die Karten auf den Tisch
Innerhalb weniger Stunden reagierten der russische Generalstab und das russische Parlament. Es wurde eine detaillierte Liste der in dem abgeschossenen Flugzeug transportierten ukrainischen Gefangenen veröffentlicht.
Als dann noch ukrainische Ausweisdokumente am Abschussort gefunden wurden, welche die bis dahin durch Russland veröffentlichten Dokumente bestätigten, wurde die Situation für jegliche bislang durch die ukrainische Seite veröffentlichte Erklärungen zum Geschehen unhaltbar.
Ukrainische Hintergrundinformationen
Die vorliegenden Informationen lassen vermuten, dass die Ukraine den Gefangenenaustausch für eine grossangelegte PR-Aktion zur Verabschiedung eines neuen Gesetzes zur Mobilmachung, einer praktischen Totalmobilmachung, nutzen wollte. Die ukrainische Führung steht dahingehend unter Druck, da Anfang Januar das geplante Gesetz zur Mobilmachung vom Parlament zur Überarbeitung zurückgewiesen wurde.
Sie wollte eine Stimmungsänderung erzwingen, in dem sie das zeitliche Zusammenfallen zweier Ereignisse zu nutzen versuchte.
Das Ziel war, die Rückführung der eigenen Soldaten aus russischer Gefangenschaft propagandistisch auszuschlachten und gleichzeitig den erfolgreichen Abschuss eines russischen Flugzeuges mit Waffen aus dem Iran als erfolgreiche Geheimdienstoperation darzustellen.
Die Folgen für Kiew
Es kam anders. Aufgrund dieses PR-Fiaskos musste Kiew die für den 25. Januar 2024 geplante Ausrufung der Generalmobilmachung auf unbestimmte Zeit verschieben. Vor dem Hintergrund der mit westlichen Luftabwehrraketen verursachten Tragödie war die geplante PR-Strategie selbst für Kiew nicht mehr haltbar.
Die Ukraine hat sich selbst für einen Gefangenenaustausch als völlig unzuverlässiger Partner gezeigt. Hinzu kommt, dass sie mit einem westlichen Waffensystem ein russisches Transportflugzeug abschoss, das für einen Gefangenentransport verwendet wurde. Damit hat sie nicht nur sich selbst blossgestellt, sondern auch ihre Partner und Waffenlieferanten, die immer wieder darauf verwiesen, wie verantwortungsvoll Kiew angeblich mit diesen Waffen umgehe. Ein verheerendes Signal an die Weltöffentlichkeit.
Präsident Putin informiert
Präsident Putin äusserte sich am 26. Januar anlässlich eines Treffens in St. Petersburg zu dieser Tragödie. Er sagte, dass die ukrainische Hauptverwaltung darüber informiert war, dass sich an Bord des Flugzeuges ukrainische Kriegsgefangene befunden hätten.
Und weiter wörtlich:
„Und weil sie das wussten, haben sie das Flugzeug abgeschossen.“
Präsident Putin, 26. Januar 2024
Weiter informierte Präsident Putin darüber, dass am Abschussort Beweise gefunden worden seien, die dafür sprechen, dass der Absturz durch eine Rakete eines westlichen Luftverteidigungssystems bewirkt worden sei, entweder von einem amerikanischen Patriot-System oder ein System französischer Produktion.
Weiter sagte Präsident Putin, dass er die Staatsanwaltschaft angewiesen habe, in den nächsten Tagen, alle bis dann verfügbaren Daten zum Vorfall zu veröffentlichen.
Fazit
Russland setzt durch die schnelle Veröffentlichung der bisher verfügbaren Fakten Kiew, die USA und die NATO unter Druck.
Die Ereignisse am 24. Januar 2024 machen es Kiew sehr schwer, die Diskussion um eine Totalmobilisierung, weiter zu forcieren. Es ist nicht ausserhalb des Möglichen, dass Waffenlieferungen aus dem Westen an die Ukraine im Westen stärker hinterfragt werden.
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