Gegenoffensive – ein suizidales Blutbad für die Ukraine
Katastrophale Verluste auf ukrainischer Seite – kaum Geländegewinne, dennoch sprechen die westlichen Medien von einem Patt – die Wahrheit sieht anders aus.
Peter Hänseler
Einleitung
Die seit letztem Herbst angekündigte grosse Gegenoffensive entpuppt sich als Katastrophe. Im Süden haben die Ukrainer ein paar unwichtige Dörfer erobert. Man kann sich fragen, wie lange die Ukrainer diese Gegenoffensive noch durchhalten können.
Das Einzige, was die Ukrainer bislang erreichten, sind katastrophale Verluste in Menschen und Material.
Überblick
Mit der ukrainischen Gegenoffensive beabsichtigte man in einem ersten Schritt die Landbrücke im Süden zu durchqueren, um die Krim von Russland abzuschneiden und dann – in einem zweiten Schritt – die Krim zurückzuerobern.
Viele westliche «Experten» gaben sich siegessicher – in völliger Missachtung der Realitäten.
Schaut man sich die Landbrücke an, so sieht man, dass die Russen seit letztem Herbst riesige Verteidigungslinien aufgebaut haben. Sie sind extrem massiv und oftmals äusserst gut getarnt.
An den meisten Abschnitten wurden drei Verteidigungslinien aufgebaut. Die ersten Verteidigungslinien liegen 15 bis 30 Kilometer hinter der Kontaktlinie. Nach Angaben westlicher Quellen sind die geschaffenen Verteidigungsanlagen so umfangreich, dass Russland sie nicht einmal alle bemannen kann.
Vor den ersten Verteidigungslinien befindet sich die sogenannte Sicherheitszone, meist offenes Gelände, das den Russen dazu dient, den Gegner in die gewünschte Richtung zu drängen.
Den Ukrainern ist es an keinem Frontabschnitt gelungen, auch nur in die Nähe der ersten Verteidigungslinien zu gelangen. Sie werden bereits in der Sicherheitszone zwischen der Kontaktline und den ersten Verteidigungsstellungen geradezu aufgerieben.
Verlässliche Quellen gehen von bereits weit über zehntausend Gefallenen auf Ukrainischer Seite aus. Das Verhältnis von Gefallenen erhöht sich laufend und soll diese Woche 1:10 zuungunsten der Ukrainer erreicht haben.
Westliche Wunderwaffen
Allgemeine Bemerkungen
Da die Ukrainer faktisch bereits zweimal ihr gesamtes Kriegsgerät in diesem Krieg verloren haben, sind sie komplett auf westliche Waffensysteme angewiesen. Wir haben bereits im Januar in unserem Essay «Wunderwaffen, Waffensysteme und Geschwätz» darauf hingewiesen, dass die westlichen Waffensysteme keinen Erfolg bringen würden. Jetzt zeigt sich, dass wir Recht hatten.
Dies hat verschiedene Gründe.
Erstens müssen diese Systeme im Verbund arbeiten. Spricht man mit Experten, welche beispielsweise Leopard-II-Panzertruppen befehligt haben, hört man Bestürzung über die lachhaft kurze Ausbildungsdauer mit dieser hochkomplexen Waffe. Nach drei Monaten – so lange ist die jetzige Ausbildungsdauer – kann eine Besatzung diesen Panzer bewegen und auf einem Übungsgelände schiessen. Um einen Panzerverband effektiv im Kampf zu bewegen dauert dies mindestens zwei Jahre. Diese Verbände werden von jungen Offizieren kommandiert, welche über ein paar Monate Ausbildung verfügen – das ist suizidal.
In der letzten Woche haben die Ukrainer bereits 30% der westlichen Leopard-II-Panzer und Bradley-Schützenpanzer verloren. Es gibt keine Gründe dafür anzunehmen, dass sich dieser Negativtrend nicht fortsetzt
Zweitens haben die Russen heute Lufthoheit, da die Ukrainer nicht genug Systeme haben, um die Russischen Flieger und Helikopter in ernsthafte Gefahr zu bringen.
Drittens können beschädigte westliche Waffensysteme in der Ukraine nicht gewartet werden und müssen für jede Reparatur nach Polen tranportiert werden – und danach wieder zurück an die Front. Doch schon allein das Bergen von beschädigter Kampftechnik ist ein enormes Problem.
Kamov KA52 Kampfhelikopter
Die Russen haben eine grosse Anzahl Kamov KA-52 Kampfhelikopter an die Front verlegt. Diese extrem effizienten Waffensysteme verfügen über ein Lasergesteuertes Raketenverteidigungssystem, das offensichtlich sehr guten Schutz vor sogenannten MANPADS wie Stinger bietet. Trotz vielen Einsätzen dieser KA-52 Helikopter liegt bis jetzt nicht eine Meldung über einen abgeschossenen russischen Helikopter vor.
Hier ein interessanter Beitrag des deutschen Youtube-Kanals Military Aviation History, wo ein ehemaliger deutscher Panzerkommandant und ein amerikanischer Kampfhelikopterpilot Auskunft geben und das oben gesagte bestätigen.
F-16
Die angekündigten F-16 werden keinerlei Wirkung haben. Für eine jahrelange Ausbildung ukrainischer Piloten ist keine Zeit. Sehr wahrscheinlich werden westliche Piloten eingesetzt werden. Dies wird die Situation noch einmal weiter eskalieren und uns alle näher an einen 3. Weltkrieg bringen.
Die F-16 ist ein sehr altes Flugzeug, das in den 60-iger Jahren entwickelt wurde und seinen ersten Flug 1974 absolvierte – somit vor knapp 50 Jahren. Die F-16 war noch nie mit einem ebenbürtigen Gegner wie Russland konfroniert. Die bisherigen Kriegseinsätze, welche die F-16 absolvierte, fanden gegen Gegner statt, welche über keine – oder zerstörte – Luftabwehr verfügten und über (praktisch) keine Luftwaffen.
Die Russen verfügen über hervorragende Luftabwehrsysteme, welche ein grosses Problem für die F-16 darstellen werden.
Weiter ist zu bemerken, dass die Russischen Flugzeuge bedeutend moderner sind als die F-16.
Eine entscheidende Kennzahl beim Einsatz von Flugtechnik ist das Verhältnis von Einsatz- und Wartungszeit. Man spricht bei amerikanischen Flugzeugen von einem Verhältnis von 1:4 und mehr. D.h. eine Stunde Kampfeinsatz erfordert 4 Stunden Wartung. Die russische Flugtechnik ist wesentlich robuster ausgelegt.
Als die NVA, also die Armee der DDR, ihre MIG-29-Flugzeuge der Bundeswehr übergab, stiessen die Bundeswehrtechniker auf ein Problem: Wann ist eine Generalüberholung der Triebwerke fällig? Sie fragten die DDR-Techniker. Antwort: Das wissen wir nicht. Das kam bisher weder vor noch ist es in den Handbüchern vermerkt.
Gefangene ukrainische Soldaten
Die Zahl der sich ergebenden ukrainischen Soldaten erhöht sich täglich. Die befragten, völlig erschöpften Gefangenen, sprechen über völlig ungenügende Ausbildung. Weiter sind sie der Meinung, von ihren Vorgesetzten auf suizidale Missionen geschickt zu werden. Das ist eine menschliche Tragödie.
Dies hat zur Folge, dass sich ganze Kampftruppen lieber ergeben als im Fleischwolf umzukommen.
Zahlen
Für die grosse Gegenoffensive scheint die Ukraine knapp 50’000 Soldaten bereitgestellt zu haben. Ihnen stehen über 300’000 russische Soldaten entgegen.
Nach amerikanischen Angaben soll die ukrainische Armee noch etwa 60´000 Mann in Reserve haben, insgesamt, nicht nur für diese Gegenoffensive.
Für Offensiven gehen Militärexperten allgemein davon aus, dass der Angreifer dreimal mehr Kräfte zur Verfügung haben muss als die Verteidiger. Nicht nur Personal, sondern eben auch Technik und somit Munition.
Zahlenmässig sind die Ukrainer den Russen somit in jeglicher Hinsicht unterlegen – ein weiterer Hinweis dafür, dass diese Gegenoffensive sinnlos ist.
Fazit
Es scheint so, dass die Ukrainer nach dem Debakel von Artjomowsk der nächsten Katastrophe entgegen gehen. Sicher ist dafür zuallererst die ukrainische Führung verantwortlich, die für jeden sichtbar nichts dazugelernt hat. Andererseits ist das zu einfach. Denn die eigentlichen Fäden ziehen die USA und die NATO. Sie sind mit Sicherheit diejenigen, die die Operationspläne ausarbeiten, denn nur sie haben die dafür notwendige Aufklärungskapazitäten. Denen ist es letztlich egal, wie viele Ukrainer sterben, solange sie das Gefühl haben, Russland irgendwie zu schwächen.
Und so greifen die Ukrainer an vielen verschiedenen Frontabschnitten an, ohne irgendwo einen Erfolg zeigen zu können. Wie auch bei der zahlenmäßigen Unterlegenheit. Die westlichen Medien sprechen von einer Pattsituation und interpretieren das Geschehen somit einmal mehr auf eine Weise, die einzig der Aufrechterhaltung eines politischen Narrativs dient.
Das sollte niemanden überraschen. Die jeweiligen US-Administrationen lügen ihre Bevölkerung seit dem Vietnamkrieg systematisch an. Immer wird von Erfolgen gesprochen und der Gegner wird als inkompetent, schlecht ausgerüstet und schlecht motiviert dargestellt. In Vietnam und in Afghanistan dauerten diese Charaden teilweise Jahrzehnte. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Millionen von Toten und ein zerstörtes Land mehr, damit ein paar wenige Rüstungsfirmen reich werden.
Bis auf ein paar wenige Ausnahmen übernehmen die Europäischen Medien diese leicht zu widerlegenden Lügen. Das ist bitter.
Es scheint fast so, dass Präsident Zelensky seine Soldaten vorsätzlich ans Messer liefert, in der Hoffnung am 11. Juli am NATO-Gipfel Erfolge zeigen zu können – das wird nicht passieren.
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