Blutbäder verändern die Welt – Teil 2 – 9/11

Bevor wir über Israel schreiben, eine Analyse der Fakten zu 9/11 – ein Lügengebäude verändert die Welt, ermöglicht durch den Missbrauch von Emotionen.

Dieser Artikel wurde am 6. Dezember 2023 auch auf ZeroHedge.com veröffentlicht.

Peter Hänseler

Einleitung

Israel beherrscht die weltweiten Medien in beinahe ungesehenem Masse. Lediglich beinahe, weil ein Ereignis vor 22 Jahren in Sachen Medienrummel alles Bisherige übertraf: 9/11. Gemeinsam ist beiden Ereignissen, dass Politiker und Medien den Schock der Menschen gnadenlos ausnutzen, um ihre Ziele zu erreichen bzw. um Klicks zu generieren und dadurch Geld zu scheffeln. Den meisten Artikeln ist eines gemein: Sie fussen auf Emotionen. Wir schreiben über Geopolitik. Geopolitische Analysen müssen auf Fakten basieren. Ist die Basis emotionsgeladen, so ist die Analyse wertlos, führt regelmässig zu falschen Ergebnissen und gibt Übeltätern und Hintermänner Werkzeuge in die Hand, welche diese unter keinen Umständen haben sollten.

In diesem zweiten Teil unserer Serie erörtern wir dies und mehr anhand des medialsten Terroranschlags des 21. Jahrhunderts.

In Teil 1 haben wir nachgewiesen, dass Präsident Truman nicht nur sein eigenes Volk, sondern die ganze Welt brandschwarz anlog, indem er die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki nicht wie behauptet abwarf, um hunderttausende von Leben amerikanischer Soldaten zu retten, sondern um der Welt und Stalin zu zeigen, wer nach dem 2. Weltkrieg der Herr im Hause sein würde. 

«Grundrechte, haben nicht mehr Wert als eine Mitgliedschaft in einem Tennisclub»

Für diese Marketingaktion opferte Truman kaltblütig 200’000 Japaner, die meisten von ihnen Zivilisten. Sein eigenes Volk war auf diese Gräueltat emotional wohl vorbereitet. Seit dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 vergiftete der amerikanische Staat und seine Medien mit übelster rassistischer Propaganda die Seele der Amerikaner. Diese Hasstiraden gegen alles Japanische erlaubte es dem amerikanischen Staat unter anderem, hunderttausende von amerikanischen Bürgern mit japanischen Wurzeln in Konzentrationslager zu stecken: Amerikanische Bürger, wohlgemerkt. 

Jeder sollte sich somit auch heute bewusst sein, dass die sogenannten «Grundrechte», welche unumstösslich scheinen, Rechte, die eine Verfassung ihren Bürgern verleiht, nicht mehr Wert haben als eine Mitgliedschaft in einem Tennisclub: Sie können jederzeit entzogen werden. Dies geschah und geschieht auch nach 1945.

1945 waren die meisten von uns noch nicht geboren. Unsere Generation wurde jedoch im September 2001 von einem Ereignis überfahren, das die Welt für immer veränderte.

Wir werden in diesem Artikel vier Aspekte beleuchten: Erstens, wie das Leben vor 9/11 war, am Beispiel meiner ganz persönlichen Erinnerungen und Wahrnehmungen. Zweitens beleuchten wir gesellschaftliche Veränderungen, welche uns 9/11 brachte. Drittens erörtern wir die geopolitischen Folgen.

In einem Dritten Teil, der in Kürze erscheinen wird, werden wir schliesslich einige wenige Fakten beleuchten, welche einen zweifeln lässt, dass der Anschlag so ablief wie behauptet.

Das Leben vor 9/11

Ich wurde 1964 in Zürich geboren und ging in den Kindergarten als die Mondlandung gelang. Die Amerikaner waren in meiner Jugend die absoluten Helden. Sie gewannen den Zweiten Weltkrieg, jede technische Neuerung kam aus Amerika, die coolsten TV-Serien waren amerikanisch, die grossen Filme wie Star Wars, Indiana Jones, E.T. kamen aus den USA und wir Hinterwäldler mussten uns monatelang gedulden, bis wir diese Abenteuer auch in Europa geniessen durften. Die Bösen waren die Russen, die Schwachen lebten in Afrika. China und Indien hatten viele Bewohner, welche alle im Dreck lebten und sich kaum ernähren konnten. Falls die Amerikaner irgendwo Krieg führten, waren die Kriegsgegner bei uns irgend ein paar linke Spinner: «Moskau einfach!» – Falls es denen nicht passe, sollten sie doch einfach nach Russland auswandern. Als ich nach der Schulzeit meinen Militärdienst absolvierte, kam der Gegner immer aus Ost und trug die Farbe Rot. Ein einfaches, bequemes Weltbild, bei welchem man sehr genau wusste, auf wessen Seite man stand.

Nach meinem Studium der Rechtswissenschaften in Zürich, war es beinahe Pflicht, auch in den USA ein Masterstudium zu absolvieren, falls man bei einer Top-Kanzlei arbeiten finden wollte. Das tat ich und studierte in Washington, D.C amerikanisches Recht und arbeitet danach in New York, bevor ich nach Zürich zurückkehrte. 

Meine Traumdestination besuchte ich zwischen 1982 und 2006 mehr als 50-mal, ferienhalber und geschäftlich. Ich arbeitete dermassen viel, dass ich mich darauf beschränkte, ein paar «hervorragende» Zeitungen, wie die NZZ, FAZ und FT zu lesen. Ich fühlte mich informiert und vertraute den Medien, wie viele. Gab es Leute, die Vieles hinterfragten? – Ja, aber zu denen gehörte ich zu dieser Zeit noch nicht.

Der Tag des Ereignisses

Es gibt wenige Ereignisse im Leben eines Erwachsenen, die ähnlich prägend waren: Jeder mag sich auch heute – nach über 22 Jahren – daran erinnern, wo er genau war, als ihn diese Nachricht erreichte. Ich weiss es noch genau. Nur die Ermordung von Präsident Kennedy soll ähnliche Emotionen hervorgebracht haben; jenes Ereignis fand jedoch ein knappes Jahr vor meiner Geburt statt. 

Wie 9/11 die Gesellschaft veränderte

Der Schuldige ist gleichentags gefunden

Wie die Welt sich nach 9/11 änderte war atemberaubend. Die Folgen von 9/11 waren mehr als dramatisch. Nichts anderes war mehr wichtig. Die gesamte Welt schaute nach New York und dürstete nach Erklärungen und somit auch nach den Namen der Schuldigen. Diese wurde innert Stunden präsentiert. Man atmete richtiggehend auf, dass man die Übeltäter so schnell identifizieren konnte. Eine menschliche, rein emotionale Reaktion, die nicht hinterfragt wurde. Kennt man die Schuldigen, so weiss man, was zu tun ist. Lösungen des Problems wurden in einer dermassen kurzen Zeitspanne präsentiert, dass man sich eigentlich hätte fragen müssen, wie das möglich war. Das wurde nicht gemacht.  

«Heutzutage sind die Russen die Bösen. Bärte können wieder getragen werden.»

Innert Tagen wird die USA zum Überwachungsstaat

Ein krasses Beispiel dafür, dass «Lösungen» schnell gefunden wurden, ist der sogenannte Patriot Act. Der USA Patriot Act aus dem Jahre 2001 erlaubte die beispiellose Überwachung amerikanischer Bürger und Einzelpersonen auf der ganzen Welt, ohne die traditionellen Garantien der bürgerlichen Freiheiten respektieren zu müssen. Dieses riesige Gesetzeswerk von 342 Seiten wurde innert einer Woche nach dem Anschlag dem US-Kongress vorgelegt. Zynischerweise steht in der Überschrift zum Patriot Act «Preserving Life & Liberty» – (dt. «Leben & Freiheit bewahren»); genau das Gegenteil war der Fall. Wieder wurden Grundrechte innert Tagen für einen «höheren Zweck» mit einem Federstrich entzogen.

Wer auch nur eine Ahnung von Rechtslegung hat, ist sich bewusst, dass dieses Gesetz bereits vor dem Anschlag vollständig ausformuliert in einer Schublade lag. Ein klares Indiz dafür, dass es Personen gab, die etwas zu gut «vorbereitet» waren. 

Hasspropaganda gegen alles «Arabische»

Jeder, welcher einen dunklen Bart trug, «arabisch» aussah oder einen muslimischen Vornamen trug, wurde zum Verdächtigen erklärt, nicht nur in den USA, sondern im ganzen Westen – auch in der Schweiz. Ein guter Freund von mir mit marokkanischen Wurzeln – bartlos – erzählte mir, dass er speziell beim Reisen jahrelang wie ein Verbrecher behandelt worden sei und auch bei der Wohnungs- und Arbeitssuche in Zürich grösste Probleme gehabt habe. Er ist Schweizer und spricht Schweizerdeutsch wie ich. 

Dieser rassistischen Propaganda, konnten sich die Menschen im Westen nicht entziehen. In jedem TV- oder Kinofilm sahen die Bösen gleich aus und waren Extremisten. Das «Arabische» oder das «Muslimische» wurde verteufelt. Seit ein paar Jahren hat sich diese Tendenz wieder gelegt: Heutzutage sind die Russen die Bösen. Bärte können wieder getragen werden.

Geopolitische Folgen – Kriegshetze

Epische Rede Präsident Bushs

Am 20. September 2001 hielt Präsident Bush eine Brandrede zur Vorbereitung der kommenden Kriege. Diese Rede war nicht an die amerikanische Bevölkerung gerichtet, sondern an die ganze Welt. 

«Entweder seid ihr auf unserer Seite – oder ihr seid auf der Seite der Terroristen.»

Bush verlangte, dass jedes Land den Kampf gegen die Terroristen zu unterstützen habe und jeder Verdächtige an die USA auszuhändigen sei, dass man alle Mittel einsetze, um die Terroristen zu vernichten – weltweit. Er bezog sich dabei nicht nur auf die verdächtigte Al Qaida, welche sich übrigens nie zu diesem Anschlage bekannte, sondern auf alle terroristischen Organisationen auf der Welt in jedem Land.

Ich empfehle jedem diese Rede noch einmal anzuschauen – eine deutsche Übersetzung finden Sie hier

Bei Minute 18:44 macht Bush folgende Aussage: 

«Entweder seid ihr auf unserer Seite – oder ihr seid auf der Seite der Terroristen.»

Präsident Bush – 20. September 2001

Damit sagte er nichts anderes, als dass jedes Land, welches den totalen Krieg der USA gegen jeden, den die USA als Terroristen werteten, nicht unterstütze, selbst zu Terroristen und somit zum Ziel der USA würde. 

Mit dieser Rede holte sich die Bush Administration die “carte blanche” um die Welt mit Kriegen zu überziehen. Frenetisch applaudierte der Kongress. Bushs Rede wurde ständig von stehenden Ovationen unterbrochen. Man muss bis zu Adolf Hitlers Reden zurück blättern, um ein solch unwürdiges Spektakel zu beobachten. Unwürdig, da einerseits zwei Wochen zuvor tausende von Menschen umgekommen waren und andererseits nichts weniger als ein Blutbad auf der Welt angekündigt wurde. 

Terror als Vorwand für Expansion

Bröckelnde Macht der USA bereits 2001

In einer Welt, wo sich die Meisten in Schockstarre befinden, hinterfragen die Wenigsten die Hintergründe, falls ihnen eine Lösung präsentiert wird, welche verspricht, die Schockstarre zu lösen und einen Weg in die Normalität aufzeigt. 

«Ohne Macht im Nahen Osten funktioniert der Petrodollar nicht und ohne diesen können die USA ihren Status als Hegomon nicht aufrechterhalten.»

2001 erachtete der Westen die USA als allmächtig und stark. Die Wahrheit sah anders aus. Die Machtbasis des Hegemonen bröckelte bereits stark und schrie nach einem Befreiungsschlag.

Die Säulen der amerikanischen Macht 

Die wichtigste Säule für Status als Hegemon der USA ist der Petrodollar. Dessen Funktionsweise und Wichtigkeit haben wir bereits mehrmals detailliert erörtert, letztmals in unserem Artikel «BRICS wird die Welt verändern – langsam».

Der Nahe Osten ist die Wiege des Petrodollars. Ohne Macht im Nahen Osten funktioniert der Petrodollar nicht und ohne diesen können die USA ihren Status als Hegomon nicht aufrechterhalten. 

Präsident Bush erhielt vom Grossteil der westlichen Bevölkerung die carte blanche, um zu schalten und walten wie er wollte, weil es ihm gelang, der Weltbevölkerung vorzugaukeln, dass der Krieg gegen den Terror für die Welt überlebenswichtig sei. Die Fakten zeichnen ein anderes Bild. 

Fahrplan zum Wiederaufbau der Macht wurde 2000 erstellt

Im September 2000, genau ein Jahr vor 9/11, verfasste die neokonservative Denkfabrik “Project for the New American Century” einen genauen Leitfaden, wie die USA ihre Macht auf der Welt und im Nahen Osten wieder festigen könnte. Verfasser waren Dick Cheney, Paul Wolfowitz, Jeb Bush und Lewis Libby, alles neokonservative Falken, welche 2001 Führungspositionen innehaben würden. Der Titel des Papiers hiess: Amerikas Verteidigung wieder aufbauen: Strategie, Streitkräfte und Ressourcen für ein neues Jahrhundert.

Der Fahrplan für ein weltweites Blutbad – Amerikas Verteidigung wieder aufbauen: Strategie, Streitkräfte und Ressourcen für ein neues Jahrhundert

Das Dokument ist augenöffnend und lesenswert. Mit einem Satz machen die Autoren jedoch im Hinblick auf die Suche nach der Urheberschaft der Anschläge eine merkwürdige Aussage.

«[…] der Transformationsprozess, selbst wenn er revolutionäre Veränderungen mit sich bringt, wird wahrscheinlich langwierig sein, wenn nicht ein katastrophales und beschleunigendes Ereignis eintritt – wie ein neues Pearl Harbor»

Rebuilding America’s Defenses: Strategy, Forces and Resources for a New Century, S. 51

Dieser Pearl Harbor Moment kam in der Form von 9/11 wie ein Geschenk des Himmels für die Verfasser der Studie. Die Verfasser bedienten übrigens im Moment des Anschlags viele Hebel der Macht. Dick Cheney war lediglich Vizepräsident der USA. Dennoch dominierte, kontrollierte und manipulierte er George Bush, den Präsidenten, komplett. Paul Wolfowitz war Stellvertreter des Verteidigungsministers Rumsfeld und Lewis Libby war Stabschef von Vizepräsident Dick Cheney. Alle standen im Zentrum der Macht, bereit um den Fahrplan in die Tat umzusetzen.

Der wirkliche Plan der USA wurde 2006 aufgedeckt

General Wesley Clark ist ein hochdekorierter US General, Vietnamveteran mit eigener Fronterfahrung und vormaliger Oberster Alliierter Befehlshaber Europa. 2006, nach seinem Abschied aus der Armee, gab er ein Interview, das die gesamten, echten Absichten und Pläne der USA nach 9/11 offenlegte. Die wichtigsten Aussagen Clarks des auf englisch geführten Interviews haben wir mit deutschen Untertiteln versehen.

Das gesamte Interview in englischer Sprache finden Sie hier.

Ich weiss nicht, warum General Clark Aussagen machte, welche die Absichten der USA nach 9/11 dermassen klar und transparent aufzeigen. Er ist wohl – neben Edward Snowden und Daniel Ellsberg – der bedeutendste Whistleblower, welcher die USA von ihrer unappetitlichsten Seite zeigte. Er wurde nicht belangt und die meisten Menschen kennen dieses Interview nicht. 

Ich konnte keine Indizien finden, welche Clarks Aussagen unglaubwürdig erscheinen lassen könnten. Seine Quelle kommt von der Spitze des Pentagons und der Umstand, dass diese Aussagen zu keinen Diskussionen im Westen führten, machen sie umso glaubwürdiger. Schlussendlich beschrieb er genau das, was Dick Cheney und seine Kollegen bereits 2000 niederschrieben. 

Realität, Pläne und Versagen in Bildern 

Einführung

Die folgenden Karten zeigen den Machteinfluss der Vereinigten Staaten (rot) im nahen Osten und in Teilen von Afrika zu verschiedenen Zeitpunkten. Einfluss, definiert als direkte oder mittelbare Kontrolle. Es soll lediglich ein graphischer Eindruck vermittelt werden, wobei der Grad des Einflusses variieren kann.

1979

Bis zum Sturz des Schahs von Persien 1979 dominierten die USA den Nahen Osten direkt oder mittelbar mit verschiedene Mitteln. 1953 etwa stürzte der CIA den demokratisch gewählten Präsidenten Mossadegh gemeinsam mit dem britischen MI6 (Operation AJAX), um den Schah auf den Thron zu hieven. Wir schrieben darüber in unserm Artikel “Krieg ohne Frieden”. Weiter unterstützten und hofierten die USA Saudi Arabien und andere Golfstaaten, um den Einfluss zu festigen. 

Einfluss der USA im Nahen Osten bis zum Sturz des Schahs von Persien – Quelle: VoicefromRussia.com

2001

Zwischen 1979 und 2001 verloren die USA viel Einfluss über den Nahen Osten. Mit dem Zweck die Regierung des Irans zu stürzen, unterstützten die USA Saddam Hussein mit Waffen und Geld, um den Irak zu einem Angriff Irans zu verleiten. Dies gelang. Der zwischen 1980 und 1988 dauernde Iran-Irak Krieg (Erster Golfkrieg) kostete knapp einer Million Menschen das Leben. Iran blieb siegreich. Die Amerikaner gaben nicht auf, änderten jedoch ihr Ziel: Irak wurde vom Verbündeten zum Feind.

Die Invasion Kuwaits durch Saddam Hussein, von welcher die USA wussten, wurde von den USA acht Tage vor der Invasion von der amerikanischen Botschafterin April Glaspie augenscheinlich abgenickt, um dann den Irak 1991 als Befreier anzugreifen (Zweiter Golfkrieg). Heute wird von den USA vehement bestritten, vom Plan Saddam Husseins gewusst und diesen zugelassen zu haben. Die Invasion wurde jedoch abgebrochen als die USA ca. die Hälfte des Iraks erobert hatten. Hunderttausende von Opfern waren zu beklagen.

Situation am 11. September 2001 – Quelle: VoicefromRussia.com

Der durch General Clark offengelegte Plan des Pentagons

Diese Karte zeigt den Einfluss der USA am 11. September 2001 (rot) sowie die geplanten und zum Teil realisierten Kriegspläne der USA (gelb). Wäre dieser Plan erfolgreich umgesetzt worden, würden die USA heute einen bisher nie dagewesene Einfluss über den Nahen Osten ausüben. Es kam jedoch anders.

In den Medien wird ausschliesslich vom unrühmlichen Abzug der Amerikaner aus Afghanistan berichtet, aber der gesamte Plan aus dem Jahre 2001 scheiterte kläglich.

Alle Kriegszüge führten für die USA in eine Katastrophe. Dennoch, die Amerikaner zerstörten folgende Länder entweder komplett oder erheblich: Afghanistan (Rückzug der USA), Irak (Rückzug der USA), Libyen (keine [offiziellen] Bodentruppen), Syrien (verloren, aber bis heute immer noch einige Bodentruppen im erdölreichen Teil), Sudan (kein Kontrolle), Somalia (keine Kontrolle).

Millionen von Menschen verloren in den letzten 22 Jahren ihr Leben für Waffengänge, welche zu nichts führten. Die finanziellen Mittel, welche die USA in diese militärischen Fehlschläge ausgaben, liegen bei ca. 8’000 Milliarden US-Dollar.

Einfluss USA im September 2001: (rot) – der Plan: (gelb) – Quelle: VoicefromRussia.com

Situation heute

Es blieb nicht bei den militärischen Niederlagen. Der Einfluss der USA im Nahen Osten ist auf ein Mass geschrumpft, das noch viel kleiner ist als dies 2001 der Fall war. Die Feldzüge haben somit nicht nur keine Vergrösserung des Einflusses gebracht, sondern die USA faktisch aus dem Nahen Osten gedrängt.

Einfluss USA 2023: (rot) – Quelle: VoicefromRussia.com

Zwei diplomatische Grossereignisse in diesem Jahr sind dafür verantwortlich.

Das erste Grossereignis waren die Friedensschlüsse zwischen Saudi-Arabien und Iran einerseits und Saudi-Arabien und Syrien andererseits, sowie die Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga, alles geschehen in diesem Jahr. Über den arabischen Frühling ohne Blut haben wir im Mai dieses Jahres im Artikel «Friede bricht aus – arabischer Frühling ohne Blut» ausführlich berichtet.

Das zweite Grossereignis betraf den BRICS-Gipfel vom August in Südafrika. Von den auf der unteren Karte grün eingefärbten Ländern werden die folgenden drei Golfstaaten, Saudi-Arabien, der Iran, und die Vereinigten Arabischen Emirate, per 1.1.2024 in die BRICS Organisation aufgenommen. Aus Afrika stossen weiter Ägypten und Äthiopien dazu.

Allein auf dem von uns gezeigten Kartenausschnitt haben sich zusätzlich folgende Länder formell oder informell für einen Beitritt zu BRICS beworben: Afghanistan, Bahrein, Gabun, Pakistan, Tunesien und die Türkei. Für detaillierte Zahlen und Fakten über BRICS und andere Organisationen des Globalen Südens verweisen wir auf unseren Artikel «BRICS – Serie – Teil 1«.

In diesem Sommer widmeten wir der Entwicklung von BRICS eine Serie von vier Artikeln: Teil 1 (Zahlen und Fakten), Teil 2 (heutiges Finanzsystem und Gründe, die zu BRICS führten), Teil 3 (Unsere Prognosen zum BRICS Gipfel vom August), und als Teil 4 eine umfassende Zusammenfassung mit Ausblick. Teil 4 der Artikelserie wurde ebenfalls auf dem zahlungspflichtigen Gloom Boom & Doom Report des Finanzexperten Dr. Marc Faber, in der Weltwoche und auf ZeroHedge publiziert.

Obwohl wir diese Grossereignisse als tektonische Verschiebungen in der Geopolitik bezeichneten, zogen diese beim Grossteil der westlichen Medien komplett unbemerkt vorbei oder wurden nur am Rande erwähnt und herablassend erörtert.

Fazit

Zuerst beschrieben wir wie die Mehrheit im Westen – mich eingeschlossen – Amerika vor 9/11 wahrnahm und wie die Ereignisse des 11. Septembers im Westen zu einer kollektiven Schockstarre führte. Danach zeigten wir, dass dieser Schock von den USA zuerst gegenüber ihrer eigenen Bevölkerung missbraucht wurde. Es begann damit, dass in der Verfassung verankerte Grundrechte der amerikanischen Bürger einmal mehr entzogen wurden, ohne dass sich Stimmen erhoben hätten, die gehört wurden.

«Alles umsonst.»

Danach haben wir aufgezeigt, dass bereits ein Jahr vor dem Anschlag von einer Gruppe neokonservativer Falken Kriegspläne ausgearbeitet wurden und in der betreffenden Studie geschrieben steht, dass eine baldige Umsetzung dieser Pläne nur möglich wäre, falls sich ein «Pearl Harbor Moment» ereignen würde. Dieser Moment ereignete sich bereits ein Jahr nach Veröffentlichung der Studie in Form von 9/11 – ein Geschenk für die Falken.

Weiter wiesen wir aufgrund der sehr glaubwürdigen Aussagen von General Clark nach, dass die USA unter dem Deckmantel des «Krieges gegen den Terror» versuchten, neben Afghanistan sieben weitere Länder im Nahen Osten und Teile von Afrika zu erobern, um ihre Vormachtstellung im Nahen Osten wieder zu erlangen und zu sichern.

Weiter zeigten wir anhand einiger Karten und Fakten, wie die USA einmal mehr eine blutige Strategie wählten, um ihre Ziele zu erreichen und wie diese Feldzüge für USA in einer nie gesehenen geopolitischen Katastrophe endeten. Alle militärischen Operationen und Kriege schlugen fehl, Millionen von Menschen verloren ihr Leben und tausende von Milliarden wurden verschwendet. Alles umsonst.

«Hinterfragen Sie alles!»

Schliesslich zeigten wir, dass die USA praktisch keinen Einfluss mehr im Nahen Osten haben. Dieser wird heute von den Ländern des Nahen Ostens selbst beherrscht, indem sie sich einer multipolaren Organisation namens BRICS angeschlossen haben. Dieses Ergebnis wurde mit Diplomatie und Friedensschlüssen erreicht – ohne Blutvergiessen.

Dieser Blog hat bereits mehrmals davor gewarnt, dass die USA die Emanzipierung vom US-Dollar und den Ausschluss aus dem Nahen Osten nicht einfach so hinnehmen werden:

Im Juli schrieben wir:

«Die Amerikaner werden alles versuchen, dies zu verhindern: Dies wird den Untergang des amerikanischen Imperiums besiegeln. Man wäre naiv zu glauben, dass die Amerikaner nicht bereit sind, die Welt in Brand zu setzen, um ihren eigenen Untergang zu verhindern.»

BRICS – der Westen schweigt und hat Angst – zu Recht

Schaut man sich die Verlogenheit an, welche die USA durch Ausnützung der Schockstarre der Menschen seit 2001 an den Tag legten, und die Brutalität mit welcher sie während über zwei Dekaden Millionen von Menschen töteten, um ihre geopolitischen Ziele zu erreichen, rechtfertigt es sich unseres Erachtens, alles in Frage zu stellen.

Somit steht auch die Urheberschaft der Anschläge vom 11. September 2001 zur Debatte. Einige wenige Fakten dazu werden wir im dritten und letzten Teil dieser Serie erörtern.

Wir möchten unseren Lesern nach der Lektüre dieses Artikels bezüglich des neuerlichen «Pulverfass Naher Osten» bereits jetzt raten, Aussagen von Politikern und Medien keinerlei Glauben zu schenken. Folgen Sie unserem Motto: «Hinterfragen Sie alles!»

Blutbäder verändern die Welt – Teil 2 – 9/11

22 Kommentare zu „Blutbäder verändern die Welt – Teil 2 – 9/11

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